Die Philosophie von ZICO 4

Wir spielen Beat so gut und so laut wie wir können, wie wir selbst ihn vor einem halben Jahrhundert erlebt haben. Wir sind stolz darauf Amateure zu sein.
Die Nummern, die wir spielen sind eine Sammlung der Lieblingsnummern der Bandmitglieder. Bei uns herrscht Demokratie; Thera und jeder andere der Band hat
so einige Ticks und Vorlieben. Wir bringen das als gemeinsames Erlebnis auf die Bühne. Wir haben keinen Boss, aber der Bass - also Zico - ist der, der die
Band zusammenhält. Er darf ruhig manchmal daneben greifen, aber er muss bis zum Ende durchhalten. Zur Not ist er auch unser Manager. Die Drums - also Felix - würden
öfters gern etwas mehr experimentieren oder uns zumindest präzisere Abstimmung abverlangen. Aber so unfertig und holprig wie das Leben ist auch der
Beat - und wir sind der Beat. Einfach unverwüstlich, wie auch unser Rythmus. Wohin das alles führen soll weiß keiner,
auch der manchmal intuitive Melodienzauber - beigesteuert von Hardy und untermalt von Keith - baut Girlanden zwischen dem Gesang und soliert über den phrasierten Akkorden.
Die beiden soll man nicht einbremsen, denn genau so wuchert der Beat. Aus all diesen Gegensätzen erwächst unsere Spannung - also Thera - die aufwühlende Stimme schlechthin.
Sie paßt zu unserer Beatgruppe weil sie eben nicht aus unserer Zeit kommt - und damit eben genau den Bruch mit allem Konventionellen zum Ausdruck verhilft.

Wir planen keine CDs oder berufliche Musikerkarrieren, wir leben und spielen im Moment, Beat ist live, ist Pulsschlag - mit und ohne Publikum. Beat
ist unsere emotionale Nahrung mit der wir uns die Beschwerlichkeiten des Kapitalismus ein wenig erträglicher machen. Wir sind Linke.
Wir spielen für uns, wir spielen für alle, die mit uns in den Beat eintauchen wollen, wir treiben den grauen Alltagstrott für ein paar Stunden aus unseren und Euren Köpfen.
Wir sind keine Künstler, wir sind keine Berufspolitiker, wir sind verschieden. Und doch - vielleicht gerade deshalb - ist unsere Kraft der gemeinsame Beat.

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